Sturm und Drang (1765-1785)
· Gegenbewegung zum rationalen Denken der Aufklärung, gegen Verplanung des Menschen als zb Soldat, gegen das Schaffen von menschenunwürdigen Lebensbedingungen von Mitmenschen trotz vernünftigen Denkens
· Fühlen und Empfindsamkeit im Mittelpunkt (Übersteigerte Gefühlsausbrüche, Enthusiasmus)
· Geniekult, herausragende Einzelpersöhnlichkeiten
· Werke: Goethe (Die Leiden des jungen Werther) Schiller (Die Räuber)
Klassik (1786 – 1805)
· 1786 – Italienreise Goethes , welche zu dessen Wiederentdeckung der Antikeführt
· 1805 – Tod Schillers
· Abkehr vom Sturm und Drank: Neue Wertmaßstäbe
Maß, Gesetz, Formstrenge
· Ziel: Das wahre Schöne schaffen, um Menschen dazu zu bewegen wahr und gut zu sein, den Charakter zu veredeln, ästhetische Erziehung
· Grund: Enttäuschung über den gewaltsamen Verlauf der französischen Revolution
· Metrisch regelmäßig gebaute Verse, strenge Regeln bei der Formung der Sprache
· Nur einige Werke dieser beiden Schriftsteller werden zur Klassik gezählt, nicht die Frühwerke. à Weimarer Klassik, teilweise von den beiden gemeinsam entwickelt
Romantik (1795 – 1840)
· Das
Gefühl rückt wieder mehr in den Vordergrund, Werte von Klassik und Aufklärung werden in Frage gestellt
· Die Welt wird intensiver dargestellt, poetisiert à Romantisierung
· Flucht aus der Realität, allem einen
mystischen Schein geben
· Erneuter Absolutismus in Europa und die Tatsache, dass durch Industrialisierung der Mensch als Individuum immer mehr missachtet und nur noch in seinem ökonomischen Nutzwert gesehen wurde à Selbstverwirklichung nur noch in der Flucht aus der Realität möglich
· Maßgebendes Gefühl:
Sehnsucht. Sehnsucht hat kein Motiv und kann damit endlos lange hingebungsvoll genossen werden, da man etwas nach dem man sich sehnt nicht erreichen kann
· Idealisierung des Mittelalters, Volksliedsammlungen und Märchen
· Motiv in der Kunst: Blick aus einem Fenster..
· Wichtige Künstler: Eichendorff, Gebrüder Grimm
Vormärz (1830 – 1848)
· 1830 – Julirevolution in Frankreich gegen das Königshaus
· 1848 – Revolution von 1848 (Märzrevolution)
· Schriftsteller nehmen sich politischer und gesellschaftlicher Probleme an,
pro Demokratie und pro soziale Gerechtigkeit
· Merkmale: Satire, Flugschriften (Hessischer Landbote (Georg Büchner)), Kampflieder
· Bildung des
Jungen Deutschlands (1835 vom deutschen Bundestag verboten)
o Heinrich Heine war Mitglied
o Büchner wird zwar oft in Verbindung damit genannt, distanziert sich jedoch davon, da das „Junge Deutschland“ mit der Tagesliteratur nichts verändern könne
· Zensur
· Erste Frauenemanzipationsbewegungen
· Wichtige Werke und Schriftsteller: Deutschland. Ein Wintermärchen (Heinrich Heine),
Woyzeck (Georg Büchner)
Bürgerlicher Realismus
· Künstlerisch gestaltete Darstellung der Wirklichkeit,
keine Realität
· Roman und Novelle sind dominierende Gattungen
· Es soll kein Elend dargestellt werden, gesellschaftspolitische Probleme werden umgangen, Blick eher auf das Bürgertum gerichtet
· Regionalismus und Historismus, Lokalgeschichte, allerdings keine ernsthafte politische Aufklärung
· Individuum trotz zunehmender Industrialisierung im Vordergund
· Leser soll gezwungen werden über das gelesene nachzudenken
· Nichts Überschwingliches, keine Posen
· Humor/Ironie soll zu einer gewissen Distanz zur eigentlich unerträglichen Realität verhelfen
· Realismus stellt niemals das gesamte gesellschaftliche System in Frage, selbst wenn kleine Einzelheiten kritisiert werden
· Wichtige Werke und Schriftsteller: Max und Moritz (Wilhelm Busch),
Theodor Fontane (Irrungen, Wirrungen)
Naturalismus (1880-1900)
-große Armut unter der ansteigenden Arbeiterklasse
- möglichst Originalgetreue Nachbildung der Wirklichkeit in den Elendsvierteln und Fabriken etc
- "Jüngstes Deutschland " gegründet
-neuste wissenschaftliche Erkenntnisse verarbeitet
-Umgangssprache und Dialekt wurde verwendet
- das Individiuum steht nicht mehr im Mittelpunkt, es geht immer um eine bestimmte Geselschaftsklasse oder eine Gruppe von Menschen die sich durch ihre Lebensumstände auszeichnet
- erneute Frauenbewegungen
Expressionismus (1905 – 1925)
Orientierungslosigkeit des Menschen wird neu dargestellt, Tradidtionsbrüche ins Sachen Grammatik, Darstellung, Wortneuschöpfungen etc
Wichtige Autoren: Franz Kafka